Ein Überblick über Regelungen bei Krankheit und den Umgang mit Krankmeldungen im Job
Krank werden kann jeder – doch was passiert im Job, wenn man arbeitsunfähig ist? Welche Pflichten haben Arbeitnehmer, und welche Rechte gelten im Krankheitsfall? In Deutschland gibt es klare gesetzliche Regelungen für Krankmeldungen und Lohnfortzahlungen, die jeder Beschäftigte kennen sollte.
In diesem Artikel erfährst du, wie du dich im Krankheitsfall richtig verhältst und welche arbeitsrechtlichen Bestimmungen dabei wichtig sind.
1. Krankmeldung – Was ist zu beachten?
🔹 Sofort informieren – Arbeitgeber unverzüglich über die Krankheit und die voraussichtliche Dauer informieren.
🔹 Attestpflicht (AU-Bescheinigung) – Ab dem 4. Krankheitstag muss eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vorgelegt werden (manche Arbeitgeber fordern sie bereits ab dem 1. Tag).
🔹 Elektronische Krankmeldung (eAU) – Seit 2023 übermitteln Ärzte die AU digital an die Krankenkasse; Arbeitnehmer müssen aber weiterhin ihren Arbeitgeber informieren.
🔹 Erreichbarkeit – Während der Krankheit sollte man für den Arbeitgeber grundsätzlich erreichbar sein, sofern es die Erkrankung zulässt.
📌 Tipp: Manche Tarifverträge oder Arbeitsverträge enthalten strengere Regelungen – es lohnt sich, die Vorgaben genau zu prüfen!
2. Lohnfortzahlung – Wer zahlt im Krankheitsfall?
✔️ Arbeitgeber zahlt 6 Wochen – Wer länger als 4 Wochen im Unternehmen arbeitet, erhält 100 % des Gehalts für bis zu 6 Wochen.
✔️ Krankengeld ab Woche 7 – Nach 6 Wochen zahlt die Krankenkasse bis zu 70 % des Bruttogehalts (max. 90 % des Nettogehalts) für bis zu 78 Wochen.
✔️ Selbstständige & Minijobber – Müssen oft private Krankengeldversicherungen abschließen, um abgesichert zu sein.
💡 Gut zu wissen: Arbeitgeber können eine Krankmeldung in begründeten Fällen anzweifeln und eine erneute ärztliche Untersuchung verlangen.
3. Kündigung während der Krankheit – Ist das erlaubt?
🔹 Ja, aber mit Einschränkungen – Eine Kündigung ist auch während der Krankheit möglich, aber nicht wegen der Krankheit allein.
🔹 Sonderfälle:
✔️ Dauerkrankheit – Wenn langfristig keine Rückkehr möglich ist, kann eine Kündigung gerechtfertigt sein.
✔️ Häufige Kurzzeiterkrankungen – Falls sie die betriebliche Organisation stark beeinträchtigen.
✔️ Betriebsbedingte Kündigung – Kann unabhängig von der Krankheit erfolgen.
📌 Tipp: Im Krankheitsfall kann ein Kündigungsschutzklage innerhalb von 3 Wochen nach Erhalt der Kündigung eingereicht werden.
4. Krank im Urlaub – Was tun?
🔹 Attest erforderlich – Wer im Urlaub krank wird, sollte sich sofort eine ärztliche Bescheinigung ausstellen lassen.
🔹 Urlaub wird nicht angerechnet – Die Krankheitstage können nachgeholt werden, wenn ein ärztliches Attest vorliegt.
🔹 Krank im Ausland? – Sofort den Arbeitgeber und die Krankenkasse informieren und Attest einreichen.
📌 Tipp: Manche Arbeitgeber verlangen, dass die Krankmeldung telefonisch oder per E-Mail eingereicht wird – die individuellen Vorgaben beachten!
Fazit: Rechte & Pflichten im Krankheitsfall kennen
🔹 Eine schnelle Krankmeldung ist Pflicht – am besten direkt am ersten Tag.
🔹 Der Arbeitgeber zahlt bis zu 6 Wochen das volle Gehalt, danach greift das Krankengeld.
🔹 Kündigungen sind während einer Krankheit möglich, aber nicht immer rechtens.
🔹 Wer im Urlaub krank wird, kann sich die Tage gutschreiben lassen – mit ärztlichem Nachweis.
📌 Wer seine Rechte und Pflichten kennt, kann sich im Krankheitsfall richtig verhalten und finanzielle Nachteile vermeiden! 🤒💼