Impfungen in Deutschland – Was ist Pflicht, was empfohlen?

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Deutschland hat – anders als viele andere Länder – keine generelle Impfpflicht, setzt aber auf klare Empfehlungen durch das Robert Koch-Institut (RKI) und die Ständige Impfkommission (STIKO). Für bestimmte Situationen gibt es jedoch faktische Pflichtimpfungen – zum Beispiel beim Besuch von Schulen oder Kitas.

Besonders für Expats ist es wichtig zu wissen, welche Impfungen erforderlich, dringend empfohlen oder freiwillig sind.

1. Gibt es eine Impfpflicht in Deutschland?

Nein, grundsätzlich besteht keine gesetzlich festgelegte Impfpflicht. Allerdings gibt es Ausnahmen, bei denen eine Impfung faktisch verpflichtend ist – zum Beispiel:

✔️ Masernschutzgesetz: Seit März 2020 gilt:

> Kinder dürfen nur mit Masernschutz eine Schule oder Kita besuchen.

Da in Deutschland Schulpflicht besteht, entsteht dadurch eine indirekte Impfpflicht gegen Masern – wer nicht geimpft ist, kann sein Kind nicht regulär einschulen.

📌 Die Regel gilt auch für Lehrkräfte, Betreuungspersonal und Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften.

2. Welche Impfungen empfiehlt die STIKO?

Die Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen z. B. gegen:

Masern, Mumps, Röteln (MMR)

Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (DTaP)

Polio (Kinderlähmung)

Hepatitis B

Pneumokokken & Meningokokken (für Säuglinge)

HPV (für Jugendliche)

Grippe (jährlich empfohlen für Risikogruppen)

COVID-19 (aktuelle Empfehlungen beachten)

💡 Tipp: Viele Impfungen werden kostenlos im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung durchgeführt – oft beim Kinderarzt oder Hausarzt.

3. Was müssen Expats beachten?

✔️ Impfausweis mitbringen – auch wenn er aus dem Heimatland stammt

✔️ Manche Impfstoffe sind in Deutschland anders kombiniert (z. B. 6-fach-Impfung bei Kleinkindern)

✔️ Bei unklarem Impfstatus können Titer-Bestimmungen (Bluttests) gemacht werden

✔️ Wer keine Masernimpfung nachweist, kann Probleme bei Kita-/Schulanmeldung bekommen

📌 In der Praxis prüfen viele Schulen und Kitas die Nachweise sehr genau.

Fazit:

Impfungen sind in Deutschland zwar freiwillig – mit Ausnahmen wie Masern, wo sich aus der Schulpflicht eine faktische Impfpflicht ergibt. Für Expats lohnt es sich, den Impfstatus frühzeitig zu prüfen und fehlende Impfungen nachzuholen. Das schützt nicht nur die eigene Familie, sondern erleichtert auch den Zugang zu Bildungseinrichtungen und gesellschaftlicher Teilhabe.

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