Deutschland ist ein föderaler Staat – doch was bedeutet das eigentlich für Menschen, die neu hierherziehen? In einem föderalen System haben nicht nur der Bund, sondern auch die einzelnen Bundesländer weitreichende Befugnisse. Das wirkt sich direkt auf viele Bereiche des Alltags aus, etwa bei Bildung, Polizei oder Verwaltung.
🗺 Drei Ebenen des deutschen Staates
- Bund – zuständig für Themen wie Verteidigung, Außenpolitik, Währung oder Bundesstraßen.
- Bundesländer – 16 an der Zahl, verantwortlich u. a. für Bildung, Polizei, Kultur und teilweise auch für Corona-Regeln.
- Kommunen (Städte und Gemeinden) – übernehmen Aufgaben vor Ort wie Müllentsorgung, Kita-Plätze, Bürgerbüro und mehr.
🧭 Was ist besonders am Föderalismus in Deutschland?
- Bildungssysteme unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland: Schulformen, Ferienzeiten und sogar Lehrpläne sind nicht einheitlich.
- Steuern werden teils gemeinsam geregelt, z. B. bei der Einkommensteuer – aber auch hier behalten Länder einen Anteil der Einnahmen.
- Die Verwaltung ist dezentral organisiert. So gibt es in jedem Bundesland eigene Ausländerbehörden, Landesämter und Verwaltungsgerichte.
- Landesregierungen haben Einfluss auf Bundespolitik über den Bundesrat – eine Art „zweite Kammer“ neben dem Bundestag.
📊 Zahlen & Fakten
- Deutschland hat 16 Bundesländer,
- rund 400 Landkreise und kreisfreie Städte,
- und über 11.000 Städte und Gemeinden.
Jede dieser Ebenen hat eigene Zuständigkeiten, eigene Parlamente bzw. Räte und oft auch eigene Gesetze oder Regelungen.
🧾 Warum ist das wichtig für Expats?
Wenn Sie z. B. nach Bayern ziehen, gelten andere Schulregelungen als in Berlin. Auch beim Thema Corona oder Feiertage gab es teils unterschiedliche Regeln. Ein Umzug innerhalb Deutschlands kann deshalb mehr Veränderungen mit sich bringen als erwartet.