Damit ein EU-Land den Euro einführen darf, muss es die sogenannten Konvergenzkriterien erfüllen:
- Preisstabilität
Die Inflationsrate darf nicht mehr als 1,5 Prozent über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten EU-Staaten liegen. - Staatshaushalt
- Das Haushaltsdefizit darf maximal 3 % des BIP betragen.
- Die Staatsverschuldung darf höchstens 60 % des BIP betragen.
- Wechselkursstabilität
Das Land muss zwei Jahre lang ohne größere Abweichungen am Wechselkursmechanismus II (WKM II) teilnehmen. - Zinssätze
Die langfristigen Zinsen dürfen nicht mehr als 2 % über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder liegen.
🇧🇬 Bulgarien als nächster Kandidat
Bulgarien ist aktuell der aussichtsreichste Kandidat. Es nimmt bereits seit Juli 2020 am Wechselkursmechanismus teil. Ursprünglich wollte Bulgarien den Euro schon 2024 einführen – dieser Termin wurde jedoch verschoben. Ein neuer Termin ist bislang nicht festgelegt.
❗ Warum es nicht so einfach ist
Die Euro-Einführung ist politisch und wirtschaftlich heikel:
- Inflation, Staatsschulden und politische Stabilität müssen langfristig unter Kontrolle sein.
- Der Euro-Beitritt schränkt die nationale Geldpolitik ein – das erfordert Vertrauen in die EZB.
- Manche Länder zögern wegen politischer Bedenken und sorgen sich um die Souveränität.
✅ Fazit
Nicht jeder EU-Staat nutzt den Euro – und wer ihn einführen möchte, muss strenge Regeln erfüllen. Diese Hürden sollen die Stabilität der gemeinsamen Währung sichern. Bulgarien könnte das nächste Euroland werden, aber der Weg dorthin bleibt anspruchsvoll.