Balkonkraftwerke, auch bekannt als Mini- oder Plug-in-Solaranlagen, sind kleine Photovoltaikanlagen, die auf Balkonen installiert werden können. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, Strom für den Eigenbedarf zu erzeugen. In Deutschland erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit, insbesondere für Mieter, da sie relativ leicht zu installieren sind und keine größeren baulichen Maßnahmen erfordern.
Laut Bundesnetzagentur, werden Balkonkraftwerke immer beliebter, so speißen inzwischen mehr als 500.000 Balkonkraftwerke in Deutschland Strom ins Netz ein.
Hier sind einige wichtige Punkte, die du als Mieter mit einem Balkon beachten solltest:
1. Genehmigung durch den Vermieter
- Erlaubnis einholen: Da es sich bei Balkonkraftwerken um bauliche Veränderungen handeln kann (z.B. wenn Halterungen am Geländer befestigt werden), solltest du vor der Installation die Erlaubnis des Vermieters einholen. Viele Vermieter sind bereit, zuzustimmen, solange die Installation fachgerecht durchgeführt wird und keine Schäden am Gebäude entstehen. Da die Balkonkraftwerke allerdings als priviliegierte bauliche Veränderungen sind, gibt es kaum Möglichkeiten für den Vermieter, diese abzulehnen.
2. Technische Voraussetzungen
- Steckdose: Balkonkraftwerke werden meist über eine normale Schuko-Steckdose ans Stromnetz angeschlossen. In vielen Fällen ist das problemlos möglich, jedoch solltest du sicherstellen, dass deine Elektroinstallation dies zulässt.
- Anschluss an den Zähler: Damit der erzeugte Strom ordnungsgemäß verwendet werden kann, sollte dein Stromzähler rückwärtslaufgeschützt sein. Viele moderne digitale Zähler sind dafür geeignet. Falls du noch einen alten analogen Zähler hast, solltest du mit deinem Vermieter und dem Stromanbieter klären, ob ein Austausch nötig ist.
3. Leistung und Einspeisung
- Maximale Leistung: In Deutschland dürfen Balkonkraftwerke bis zu 600 Watt Leistung haben, um als Plug-in-Gerät genutzt werden zu können. Alles darüber hinaus erfordert eine spezielle Genehmigung und andere technische Voraussetzungen.
- Stromnutzung: Der produzierte Strom wird in der Regel direkt in deinem Haushalt verbraucht, was deine Stromrechnung senken kann. Nicht genutzter Strom wird ins Netz eingespeist, ohne dass du dafür eine Vergütung erhältst, da du als Mieter in der Regel nicht als Stromerzeuger giltst.
4. Meldepflicht
- Registrierung: Auch wenn es sich um ein kleines Balkonkraftwerk handelt, musst du es beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und ggf. bei deinem Netzbetreiber anmelden. Dies ist jedoch meist eine reine Formalität und kann online erledigt werden.
5. Installation
- Montage: Die Installation eines Balkonkraftwerks ist relativ einfach, es gibt spezielle Halterungen für Balkongeländer. Wichtig ist, dass die Module möglichst viel Sonnenlicht bekommen, idealerweise sollten sie nach Süden ausgerichtet sein.
- Sicherheit: Achte darauf, dass die Module sicher und stabil angebracht sind, um Unfälle oder Beschädigungen zu vermeiden. Fachfirmen bieten oft Hilfe bei der Installation an.
Ein Balkonkraftwerk kann also eine umweltfreundliche und kostensparende Lösung sein, auch für Mieter. Es lohnt sich, im Vorfeld alle rechtlichen und technischen Aspekte zu klären, um Probleme zu vermeiden.