Stromkosten

Gesellschaft

Der durchschnittliche Strompreis für private Verbraucher in Deutschland lag im Jahr 2023 bei etwa 39 bis 43 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die man in drei Hauptkategorien unterteilen kann: Energieerzeugung und Vertrieb, Netzentgelte, sowie staatliche Steuern und Abgaben.

Hier die Aufschlüsselung der einzelnen Bestandteile:

  1. Energieerzeugung und Vertrieb (ca. 45-50%):
    • Dies umfasst die Kosten für die Stromerzeugung, den Einkauf des Stroms an der Börse und die Kosten für den Vertrieb. Diese Kosten sind abhängig von den Marktpreisen für Strom und können daher variieren.
  2. Netzentgelte (ca. 25-30%):
    • Die Netzentgelte sind Gebühren, die für den Betrieb, die Wartung und den Ausbau der Stromnetze anfallen. Sie variieren je nach Region, da die Netzbetreiber unterschiedliche Kostenstrukturen haben.
  3. Staatliche Steuern und Abgaben (ca. 20-25%):
    • Mehrwertsteuer: 19% auf den gesamten Strompreis.
    • EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz): Bis 2022 war dies eine erhebliche Abgabe zur Förderung erneuerbarer Energien, die aber mittlerweile abgeschafft wurde.
    • KWK-Umlage (Kraft-Wärme-Kopplung): Zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung.
    • §19 StromNEV-Umlage: Für die Befreiung stromintensiver Unternehmen von den Netzentgelten.
    • Offshore-Netzumlage: Zum Ausgleich der Kosten für den Anschluss von Offshore-Windparks.
    • Abschaltbare-Lasten-Umlage: Für die Entschädigung von Unternehmen, die bei Netzengpässen ihren Stromverbrauch reduzieren.
    • Konzessionsabgabe: Abgabe an die Gemeinden für die Nutzung öffentlicher Wege für Stromleitungen.

Diese Abgaben und Umlagen machen den Strom in Deutschland relativ teuer im internationalen Vergleich. Insbesondere die staatlichen Umlagen und Abgaben haben in den letzten Jahren den Strompreis erheblich beeinflusst. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Kostenbestandteile variieren können, abhängig von politischen Entscheidungen, dem Ausbau der Infrastruktur und den Entwicklungen auf den Energiemärkten.

Vergütung Einspeisung von Strom

Die Vergütung, die jemand für die Einspeisung von Strom in das Netz erhält, hängt in Deutschland von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Art der Anlage (z.B. Photovoltaik, Windkraft) und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage. Die Vergütung erfolgt in der Regel durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), und es gibt unterschiedliche Tarife, die sich über die Jahre geändert haben.

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen)

Für eine typische Photovoltaikanlage, die ab 2023 in Betrieb genommen wurde, erhält man folgende Vergütung:

  • Volleinspeisung: Wenn der gesamte erzeugte Strom ins Netz eingespeist wird, beträgt die Vergütung ca. 8 bis 12 Cent pro kWh.
  • Teileinspeisung (bei Eigenverbrauch): Wenn ein Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht wird und der Rest ins Netz eingespeist wird, liegt die Vergütung etwa bei 6 bis 8 Cent pro kWh.

Windkraftanlagen

Für Windkraftanlagen variiert die Vergütung stärker, abhängig von der Standortqualität und dem Inbetriebnahmejahr. Neue Windkraftanlagen können Vergütungen im Bereich von 6 bis 9 Cent pro kWh erhalten.

Produktionskosten

Die Kosten für die Stromproduktion variieren stark je nach der verwendeten Energiequelle. Einige Energiequellen sind teurer in der Stromerzeugung als andere. Hier sind die wesentlichen Unterschiede:

1. Erneuerbare Energien

  • Photovoltaik (Solarenergie): Die Kosten für die Stromproduktion aus Solarenergie sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Heutzutage liegt der Preis in Deutschland bei etwa 5 bis 10 Cent pro kWh. Die Kosten variieren je nach Standort, Anlagengröße und Finanzierung.
  • Windenergie: Die Stromerzeugungskosten für Windenergie liegen ebenfalls im Bereich von 4 bis 8 Cent pro kWh an guten Standorten. Onshore-Windkraft ist günstiger als Offshore-Windkraft, die höhere Investitionen und Wartungskosten erfordert.
  • Wasserkraft: Diese ist oft sehr günstig, mit Produktionskosten von 2 bis 5 Cent pro kWh, variiert aber stark nach Standort.

2. Fossile Brennstoffe

  • Kohle: Die Stromproduktion aus Kohle kostet etwa 4 bis 7 Cent pro kWh. Die Kosten beinhalten Brennstoffkosten, Betriebskosten und CO₂-Zertifikate (im Rahmen des europäischen Emissionshandels). Der Preis schwankt stark je nach Marktbedingungen und politischen Rahmenbedingungen.
  • Erdgas: Erdgas ist teurer, mit Kosten von 5 bis 12 Cent pro kWh. Die Preise für Erdgas unterliegen starken Schwankungen aufgrund von globalen Märkten und geopolitischen Einflüssen.

3. Atomkraft

  • Kernenergie: Die Stromerzeugungskosten aus Kernenergie liegen bei 4 bis 8 Cent pro kWh. Während die Brennstoffkosten für Uran niedrig sind, erfordert Kernkraft hohe Investitionen in Sicherheit, Entsorgung und Rückbau. Zudem besteht das Risiko unvorhergesehener Kosten, insbesondere bei Stilllegung und Entsorgung.

4. Biomasse

  • Biomasse: Die Kosten variieren stark je nach Art der Biomasse und Technologie, liegen aber typischerweise zwischen 5 und 15 Cent pro kWh.

Vergleich der Kosten:

  • Günstigste: Wasserkraft und Onshore-Windkraft an guten Standorten.
  • Teurere: Offshore-Windkraft, Photovoltaik in weniger sonnigen Regionen, und Biomasse.

Einflussfaktoren:

  • Subventionen und staatliche Förderungen: Diese können die Produktionskosten für erneuerbare Energien senken.
  • CO₂-Preise: Diese verteuern fossile Brennstoffe und machen erneuerbare Energien wettbewerbsfähiger.
  • Technologieentwicklung: Fortschritte in der Technologie senken die Produktionskosten, insbesondere bei erneuerbaren Energien.

Insgesamt sind erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie in den letzten Jahren zunehmend wettbewerbsfähig geworden und in vielen Fällen sogar günstiger als fossile Brennstoffe, insbesondere wenn man die externen Kosten (wie Umweltschäden) berücksichtigt.

Fazit

Es zeigt, dass die kw/h Strom in der Produktion selten wirklich über 12 Cent pro kw/h liegt, am Ende aber mehr als das dreifache kostet durch entsprechende Gebühren, Entgelte, Steuern und Gewinne der Energiekonzerne. Daher rentiert es sich sehr schnell, möglichst viel Strom selbst zu produzieren und möglichst wenig Strom aus dem Stromnetz zu beziehen.

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